30.11.17

Pflege von Lederstühlen

So robust das Leder Ihres Lederstuhles auch ist, ist von Zeit zu Zeit eine Reinigung und Behandlung mit Pflegewirkstoffen unerlässlich, damit das Leder auch für viele weitere Jahre seine Attraktivität, Natürlichkeit und wunderbare Farbe bewahren kann. Denn Leder ist von unserer Pflege angewiesen, da es sich nicht mehr selbst regenerieren kann. Durch den Alltagsgebrauch muss das Leder viel hinnehmen, es verschmutzt schnell, trocknet aus und die Farbe verblasst oder es bilden sich Risse. Um dem entgegenzuwirken, müssen die Poren gründlich gereinigt und von Schmutz befreit werden und anschließend mit Pflegeprodukten versorgt werden. Was bei der Pflege Ihres Lederstuhls zu beachten ist und welche Haushaltsmittel Sie dabei benutzen können, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag auf.

Lederarten

Es ist wichtig zu wissen, dass jede Lederart eine individuelle Pflege benötigt, da sie sich deutlich in ihren Materialeigenschaften unterscheiden, daher muss die Reinigung sowie die Pflege von Lederstühlen individuell auf die Lederart abgestimmt sein. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Anilinleder und pigmentiertem, gedecktem Leder. Anilinleder ist offenporig, atmungsaktiv, weich und griffig, doch gerade diese Naturbelassenheit macht diese Ledersorte anfällig für Schäden und erfordert daher eine intensive Pflege. Hier sind Rückfettung, Feuchtigkeit, Imprägnierung sowie der Schutz vor Lichtstrahlen von Wichtigkeit. Leder, dessen Oberfläche pigmentiert beziehungsweise gedeckt ist, sind mit einer schützenden Farbschicht übersehen und sind deswegen pflegefreundlich und alltagstauglich. Die passende Pflegecreme versorgt das Leder mit Lichtschutz, Antioxidanten, viel Feuchtigkeit und wenig Rückfettung.

Pflege

Damit das Leder nicht austrocknet benötigt es Feuchtigkeit, jedoch sollte zu viel Feuchtigkeit unbedingt vermieden werden, reinigen sie daher Ihren Lederstuhl nie nass, sondern mit „nebelfeuchten“ Tüchern. Außerdem kann das Innengestell aus Holz auch ungünstig auf die Feuchtigkeit reagieren, dies kann zu Instabilität oder einem Pilzbefall führen. Des Weiteren sollte direkte Lichteinstrahlung vermieden werden, da Sonnenlicht und auch künstliches Licht das Leder austrocknen sowie die Farbe aufhellen. Ebenso schaden zu viel Wärme und Hitze Ihrem Lederstuhl, aus diesem Grund sollten Sie den Stuhl mindestens 30 cm von einer Heizung entfernt aufstellen und auch ausreichend Bodenfreiheit für Zuluft gewähren und einen Hitzestau zu vermeiden. Benutzen Sie auch kein Mikrofasertuch, dieses greift die Lederoberfläche an. Darüber hinaus sollte der Kontakt mit Haustieren, Reißverschlüssen sowie spitzen Gegenständen vermieden werden. Falls es zu Flecken kommt, müssen Sie unbedingt sofort reagieren und zum Beispiel Flüssigkeit mit einem trockenen Tuch aufsaugen, hier ist zu beachten, dass Sie bei der Fleckenentfernung nicht mit Druck arbeiten, weil der Fleck sonst tiefer in das Leder eindringt. Werden fettige Substanzen, wie Soßen oder Ähnliches auf den Lederstuhl verschüttet, sollten diese so schnell wie möglich gebunden werden, dafür eignen sich Pulver, die Geheimwaffe vieler erfahrener Hausfrauen nennt sich Kartoffelmehl.

Tragen Sie das Kartoffelmehl auf und warten Sie bis das Fett gebunden wurde, danach putzen Sie das Pulver einfach ab. Was macht man mit einem Lederstuhl als darauf zu sitzen, dabei hinterlassen aber besonders dunkle Jeans auf hellem Leder Spuren, die, wenn man nicht frühzeitig reagiert nur lästig zu entfernen sind. Betroffene empfehlen zum Entfernen der Spuren ein helles Radiergummi, aber auch hier sollte nicht mit zu viel Druck gearbeitet werden. Und auch mit Kaugummiresten hat man möglicherweise irgendwann zu tun, aber auch hier gibt es eine einfache Lösung, kühlen Sie die Reste ab, dadurch werden sie hart und brüchig und können ganz einfach abgekratzt werden. Wie schon oben erwähnt sollte Ihr Lederstuhl erst gereinigt werden, damit die Poren von Verschmutzungen befreit und geöffnet werden, anschließend sollte ein Pflegeprodukt angewendet werden. Oft liest man in Foren, dass man sich das Geld für ein richtiges, geeignetes Pflegeprodukt sparen kann und dass eine günstige Nivea-Creme Wunder vollbringt. Davon ist jedoch abzuraten, da die Creme für lebende Haut gedacht ist und in kurzer Zeit auch resorbiert wird, auf dem Leder bleibt sie aber Monate oder Jahre und fängt an ranzig zu werden und verbreitet einen unangenehmen Geruch. Außerdem enthalten Cremes Emulgatoren, was dazu führt, dass das Leder mehr Feuchtigkeit aufnimmt, auch dies Schadet dem Leder und kann zu Schimmel im Lederinneren führen.